Theaterstück "it don't mean a thing"
Hintergrund und Idee
„It don´t mean a thing“ hat compagnie nik, ein Jugendtheater aus München, in Zusammenarbeit mit der KZ-Gedenkstätte Moringen entwickelt.
Den historischen Hintergrund des Stücks bildet die Verfolgung der Swing-Jugend in der NS-Zeit, stehen Jugendliche, die für ihre musikalische Leidenschaft Repression und Verfolgung erfuhren. „Wer den Swing in sich hat“, sagt der ehemalige Swingboy Coco Schumann, „kann nicht im Gleichschritt marschieren.“ So wurden sie bespitzelt und gedemütigt, man stürmte ihre Tanzveranstaltungen, nahm sie fest und bestrafte sie. Das NS-System fühlte sich bedroht durch diese Jugendlichen, die die HJ mieden und sich den Ansprüchen einer gleichgeschalteten Volksgemeinschaft widersetzten. Viele der Swing-Kids aus Hamburg kamen ins Jugend-KZ Moringen. Was halten Jugendliche heute von der Swing-Jugend? Alles nur Geschichte? Sind Selbstbestimmung und Meinungsfreiheit nicht Werte, die man auch heute verteidigen sollte? Das Stück möchte keine reine Rückblende sein, sondern die Gegenwart mit einbeziehen. Gerade jetzt müssen wir ein Zeichen gegen Gewalt und Rassismus setzen.
Handlung
Zwei Schauspieler begeben sich aus ihrem Alltag heraus auf die Suche nach einer fast vergessenen Jugendbewegung der NS – Zeit. Die wollte nur eins: Swing! Ihn Tanzen, ihn spielen, ihn hören, sich kleiden wie die englischen und amerikanischen Vorbilder, frei leben und eins ganz und gar nicht: Marschieren im Viervierteltakt. Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf, das mussten auch die Swingkids erfahren. „it don´t mean a thing, if it ain´t got that swing“ - das gaben sie nicht auf, selbst wenn sie sich Ärger mit der Gestapo einhandelten. "Swing Heil!" Eine theatrale Auseinandersetzung mit Jugend, Widerstand, Aufstehen ... und zwei linken Füßen.
Die Schauspieler über das Stück von Veronika Wolff:
"Dieses Stück ist für all diejenigen, die noch an Eigenverantwortung, Selbstbestimmung und Meinungsfreiheit glauben, und selbst Zeichen gegen Gewalt und Rassenhass setzen wollen. Eine Produktion auf der Suche nach letzten Zeitzeugen, nach unerzählten Geschichten von fast -vergessenen Opfern der NS-Diktatur."
Niels Klaunick (unten rechts) und Dominik Burki (oben links)
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