Willkommen auf der Website der KZ Gedenkstätte Moringen!
KZ-Gedenkstätte Moringen nimmt Abschied von Ernst Blajs
Wir nehmen Abschied von Ernst Blajs, der am 12. November 2024 im Alter von 96 Jahren verstorben ist. Wir werden ihn nicht nur als den letzen Überlebenden des Jugend-KZ Moringen in Erinnerung behalten, sondern vor allem als den liebevollen Menschen, als den wir ihn kennenlernen durften. Wir sind dankbar für jede Begegnung mit ihm und seine Bereitschaft, immer wieder seine Geschichte zu erzählen. Ernst Blajs wuchs in Kärnten im Grenzgebiet zwischen Österreich und Slowenien auf. Seine Muttersprache war Slowenisch. Im Nationalsozialismus wurde er verfolgt, weil er Partisanen geholfen hatte. Gemeinsam mit seinem älteren Bruder Franz wurde er im November 1943 ins Jugend-KZ Moringen gebracht. In Erinnerung geblieben ist ihm vor allem der Hunger und die schwere Zwangsarbeit in der Munitionsfabrik. Auch wenn es ihm schwer fiel, hat er seine Geschichte in vielen Zeitzeugengesprächen geteilt, damit sie nicht vergessen wird. Mit Ernst Blajs ist der letzte Zeitzeuge des Jugend-KZ Moringen gestorben, doch seine Geschichte wird weiter erzählt werden.
Zum Nachruf von Dr. Dietmar Sedlaczek (ehem. Leiter der KZ-Gedenkstätte Moringen):
Termine für öffentliche Führungen
Termine für öffentliche Führungen der KZ-Gedenkstätte Moringen:
- Sonntag, 08.12.2024 um 14:00 Uhr - Rundgang zum jüdischen Leben in Moringen
Treffpunkt ist das Torhaus der Gedenkstätte, Lange Str. 58, 37186 Moringen. Anmeldung erforderlich unter 05554/2520 oder per Email: info@gedenkstaette-moringen.de. Die Teilnahme ist kostenfrei, es besteht die Möglichkeit zu spenden.
Die aktuellen Termine finden im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Göttinger Bündnisses zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus statt. Mehr Infos zu diesen sowie allen weiteren Veranstaltungen der Veranstaltungsreihe gibt es im aktuellen Flyer: https://gedenken-an-die-opfer-des-nationalsozialismus.de
Studienreise nach Oświęcim (Auschwitz) und Krakau
Die KZ-Gedenkstätte Moringen bietet für junge Erwachsene (zwischen 17 und 25 Jahren) eine Studienreise nach Polen an.
Zeitraum: 30.08.2024-06.09.2024
Teilnehmerbeitrag: 270€
Zur Ausschreibung: Studienfahrt nach Oswiecim und Krakau 2025.pdf
Tag des offenen Denkmals am 08.09.2024
Geführter Rundgang und Blick auf die Sammlung zum Frauen-KZ Moringen
Anlässlich des Tag des offenen Denkmals bietet die KZ-Gedenkstätte drei Rundgänge zum Frauen-KZ Moringen an. Im Rahmen des Rundgangs zum historischen Ort der Moringer KZ werden einzelne Objekte aus der Sammlung zugänglich gemacht und deren Geschichten und Urheberinnen vorgestellt. Sie zeugen von der Geschichte der verfolgten Frauen und den Haftbedingungen im KZ Moringen. Von 1933 bis 1938 wurden Frauen im Konzentrationslager in Moringen eingesperrt. In der Haft schufen viele Frauen in Handarbeit Alltagsgegenstände, filigrane Stickereien, Zeichnungen oder außergewöhnliche Miniaturen.
Termine der Rundgänge:
- 08.09.2024 um 10:00 Uhr
- 08.09.2024 um 14:00 Uhr
- 08.09.2024 um 15:00 Uhr
Treffpunkt ist das Torhaus der Gedenkstätte, Lange Str. 58, 37186 Moringen.
Wir bitten für die Teilnahme an den Führungen um Anmeldung unter 05554/2520 oder per Email an info@gedenkstaette-moringen.de.
Die Veranstaltungen sind kostenfrei. Es besteht die Möglichkeit zu spenden.
Hinweise zum Besuch der Gedenkstätte
Der Besuch der Gedenkstätte ist nur in Begleitung von Gedenkstättenpersonal möglich. Wir bieten regelmäßige Führungen an und organisieren auf Anfrage gerne individuelle Angebote.
Ausstellung "Schwestern, vergesst uns nicht" zum Frauen-KZ Moringen
Im März 1934 wurde in Moringen das erste Konzentrationslager nur für Frauen eingerichtet. Es blieb bis 1938 das einzige seiner Art. Haftgründe waren politisches Engagement für die Kommunistische Partei, die Gewerkschaften oder Sozialdemokratie, ihr Glauben, ihre Sexualität oder die Verfolgung als Jüdinnen.
Wir nehmen das zum Anlass und stellen in der Ausstellung vier Frauen vor. Sie stehen exemplarisch für die Vielen die in Moringen KZ-Haft erlebt haben. Im Mittelpunkt steht Hedwig Regnart. Sie stand politisch links und engagierte sich gegen Faschismus und für Frauenrechte. 1936 kam sie nach drei Jahren Gefängnis und Isolationshaft in das Frauenkonzentrationslager nach Moringen. Ihre Erlebnisse in der Haft verarbeitete sie später in ausdrucksstarken Kohlezeichnungen.
Die Ausstellung „Schwestern vergesst uns nicht“ wird am 12. März 16:00 Uhr mit einem Rundgang und einer anschließenden Einführung durch die Kuratorin eröffnet.
Die Ausstellung ist anschließend bis 10. April immer donnerstags 16:00 – 18:00 Uhr und sonntags 14:00 – 16:00 Uhr für öffentliche Führungen geöffnet.
Zum Abschluss der Ausstellung beleuchtet der Kulturwissenschaftler Dr. Dietmar Sedlaczek das NS-Frauenbild und die unterschiedlichen Gründe der Verfolgung von Frauen.
10. April 19:00 Uhr Stadthalle Moringen.
Um Anmeldung wird gebeten:
Email: info@gedenkstaette-moringen.de
Tel.: 05554 2520
Am Osterwochenende ist die Ausstellung nicht zugänglich.
Die Ausstellung wird unterstützt von der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Northeim und der Stadt Moringen.
Kooperationsvereinbarung mit der Polizeiinspektion Northeim
Am 15. Februar wurde die Kooperationsvereinbarung zwischen der Polizeiinspektion Northeim und der KZ-Gedenkstätte Moringen unterzeichnet!
Unterschrieben wurde diese von Polizeidirektorin Maren Jäschke (Inspektionsleiterin der Polizeiinspektion Northeim) und Gedenkstättenleiter Stefan Wilbricht.Mit der Vereinbarung möchten beide Seiten die Zusammenarbeit sichtbar intensivieren und weiterentwickeln. Alle Beteiligten sind sich darüber einig, dass mit dem Vertrag in Zeiten von demokratiefeindlichen Tendenzen ein wichtiges Signal gesendet wird. Die Polizeiinspektion Northeim verdeutlicht mit der Vereinbarung, dass sie sich ihrer Verantwortung für die Demokratiesicherheit bewusst ist und für diese einsetzt.
Seit 2022 werden in der KZ-Gedenkstätte regelmäßig Workshops mit dem Titel "Zwischen Demokratie und nationalsozialistischer Diktatur - Workshop über das polizeiliche Handeln in der Frühzeit der NS-Diktatur" von Mitarbeiter*innen der Polizeiinspektion Northeim wahrgenommen. Die Konzeption und Durchführung der Workshops übernahm Mattis Binner, Historiker und 1. Vorsitzender des Trägervereins, der Lagergemeinschaft und Gedenkstätte KZ Moringen e.V.
"Wir wollen aus der konkreten Ortsgeschichte heraus lernen warum Zivilcourage, Menschlichkeit und demokratisches Selbstverständnis fundamentale Werte der Polizeiarbeit seien müssen." sagt Mattis Binner über das Projekt.
Stellungnahme der KZ-Gedenkstätte Moringen zu den Schmierereien am Heimatmuseum Moringen
In der Nacht zum 11. August 2023 wurde das Heimatmuseum der Stadt Moringen mit rechtsextremen und verfassungsfeindlichen Parolen und Symboliken beschmiert.
Die Lagergemeinschaft und KZ-Gedenkstätte Moringen sind erschüttert und verurteilen die rassistischen und menschenverachtenden Schmiereien am Heimatmuseum.
Vollständige Stellungnahme der KZ-Gedenkstätte Moringen als PDF:
Stellungnahme zu den Schmierereien am Heimatmuseum Moringen 17.08.2023.pdf
Die Lagergemeinschaft und Gedenkstätte KZ Moringen e.V. zeigt sich solidarisch mit dem Verein DIZ Emslandlager.
Das DIZ durch Kündigung der Büroräume aus der Gedenkstätte Esterwegen auszuschließen, ist ein Affront gegenüber der Zivilgesellschaft.
Wie die Moringer Lagergemeinschaft ist auch das DIZ aus dem Engagement ehemaliger Häftlinge und von Akteuren und Akteurinnen der Zivilgesellschaft hervorgegangen. Sie kämpften in den 1980er Jahren gemeinsam gegen die Mehrheit der deutschen Gesellschaft für ein würdiges Gedenken der Opfer der NS-Gewaltherrschaft. Ihr Wirken ermöglichte eine lebendige Erinnerungskultur in Deutschland.
Eine Einrichtung, wie das DIZ, die so sehr vom Wirken ehemaliger Häftlinge geprägt ist, aus der Gedenkstätte heraus zu drängen, ist gerade jetzt, wo das Ende der Zeitzeugenschaft Realität wird, eine Missachtung der Opfer der NS-Gewaltherrschaft.
Die Kündigung der DIZ-Büroplätze durch die kommunale Stiftung Gedenkstätte Esterwegen ist umgehend zurückzunehmen. Wir fordern die Verantwortlichen auf, das Engagement und die Integrität des DIZ Emslandlager vollumfänglich weiterhin zu würdigen und wertzuschätzen. Ohne das DIZ keine Gedenkstätte Esterwegen. Ohne die Zivilgesellschaft kein angemessenes, demokratieförderndes Gedenken.
Mattis Binner und Arno Schelle für den
Vorstand der Lagergemeinschaft und Gedenkstätte KZ Moringen e.V.
"Die Interessengemeinschaft Niedersächsischer Gedenkstätten fordert eine Rückkehr zur Kooperation auf Augenhöhe sowie die nachhaltige Sicherstellung der zivilgesellschaftlichen Strukturen in der Gedenkstätte Esterwegen.
Am 15. Mai 2023 wurde die Interessengemeinschaft Niedersächsischer Gedenkstätten darüber informiert, dass die Stiftung Gedenkstätte Esterwegen dem DIZ Emslandlager seine verbliebenen Büroplätze in der Gedenkstätte Esterwegen zum 15. Juni 2023 gekündigt hat. Mit dieser Kündigung wird der Existenz des DIZ in der Gedenkstätte Esterwegen jegliche Grundlage entzogen. Wir sind über diesen Schritt zutiefst erschüttert.
[…]
Unsere Aufforderung, die Kündigung zurückzunehmen, wurde von den Gremien der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen abgelehnt, das DIZ als Konkurrenz am Ort gesehen. Dem halten wir entgegen: Das DIZ hat mit seinen Mitarbeiter_innen, seiner Sammlung und Expertise die Arbeit in der Gedenkstätte Esterwegen über neun Jahre maßgeblich geprägt und getragen. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und geteilte Verantwortung von kommunalen und zivilgesellschaftlichen Akteuren in Gedenkstätten ist darüber hinaus vielerorts Legitimationsbasis und besondere Stärke der demokratischen Erinnerungskultur. Daher erneuern wir unsere Forderung: Wir erwarten allumfassende Bemühungen, die unabhängige Arbeit des DIZ vor Ort in der Gedenkstätte Esterwegen nachhaltig sicherzustellen, und fordern eine Rückkehr zu einer Kooperation auf Augenhöhe."
Die ganze Stellungnahme: Download der Stellungnahme vom 8. Juni 2023.pdf
Durch den aktuellen Krieg in der Ukraine sind viele Menschen in große Not geraten. Unter den Leidtragenden sind auch die Überlebenden nationalsozialistischer Verfolgung. Sie brauchen jetzt mehr denn je unsere Hilfe, damit lebenswichtige Grundlagen wie Wärme, Nahrung und medizinische Versorgung sichergestellt, aber auch Wiederaufbauarbeiten unterstützt werden können. Mit diesem Anliegen hat sich am 9. März 2022 ein Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine auf Initiative des Vereins KONTAKTE-KOHTAKTbI gegründet.
Es besteht aus 47 Initiativen, Stiftungen, Erinnerungsorten und Gedenkstätten in Deutschland, die sich mit NS- Verbrechen beschäftigen und teilweise langjährige Kontakte zu Überlebenden der NS-Verfolgung, Fachkolleg*innen und Kooperationspartner*innen pflegen.
Mehr Informationen: https://hilfsnetzwerk-nsverfolgte.de/
Aktuelles
Newsletter
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